Wir geben dir eine kleine Anleitung, wie du in solchen Situation vorgehen kannst:
Erkenne das Muster bei euren Streitereien. Wann fängt er an zu fliehen, welche Aussagen deinerseits gehen voraus? Könntest du deine Aussagen diplomatischer stellen und ihm die Chance geben, seine Sichtweise darzustellen, ohne dass er sich rechtfertigen muss? Greife ihn keineswegs weiter an, wenn er anfängt zu fliehen. Nur weil du in der glücklichen Lage bist, offen über deine Emotionen zu sprechen, trifft das noch lange nicht auf alle anderen zu. Gib ihm die Möglichkeit, sich dir zu öffnen, schaffe Vertrauen und keine verbale Kampf-Situation. Am aller wichtigsten ist jedoch: Bleibe beim Argumentieren bei dir! Sage nicht „Du hast mich verletzt, …“, sondern „Es hat mich verletzt, …“.
Erkläre ihm, was in dir vorgeht und er wird sich immer mehr an diese Argumentationsweise gewöhnen. Frage ihn gerne auch aktiv, was eine bestimmte Handlung in ihm ausgelöst hat, was er sich anders wünscht. Manchmal hilft es auch, wenn eine Konfliktsituation nicht direkt am Tisch ausdiskutiert wird, sondern zunächst eine emotionale Basis geschaffen wird: Umarme ihm, gib ihm das Gefühl von Nähe und zeige ihm, dass alles okay ist und nichts passieren wird.
Von heute auf morgen wird sich mit Sicherheit nichts ändern. Jemandem, der von klein auf lernt, dass Emotionen für Schwäche stehen, kann nicht direkt erkennen, dass seine Gefühle nun erlaubt sind. Sei geduldig, gib ihm und euch Zeit und freue dich auf kleine Meilensteine, in denen er sich dir mehr öffnet.