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Der Mann liegt auf der Klippe und hält seine Frau fest. Was er nicht sieht: die Schlange, welche ins Handgelenk beißt. Was sie nicht sieht: Der Brocken auf ihm, der ihn erdrückt. Daher kann sie nicht nachvollziehen, weshalb er sie so hängen lässt und nicht hochzieht.
Das Bild wirkt erst einmal etwas unrealistisch. Wie oft hängen wir ernsthaft an einer Klippe? Doch bildlich gesprochen verrät es uns einiges!
Denn wissen wir wirklich, in welcher Situation unser Partner steckt? Was er durchlebt oder vielleicht schon durchlebt hat? Wir betrachten alles aus unserer eigenen Perspektive und vergessen oft, dass andere Erlebnisse vollkommen anders aufnehmen und wahrnehmen. Nicht nur wir sind von bestimmten Ängsten, Sorgen und Schmerzen geprägt, sondern auch unser Mitmensch wird von seinen ganz eigenen Dämonen verfolgt.
Somit kann es vorkommen, dass sich unser Partner nach seinem besten Gewissen um uns bemüht und uns alles ermöglichen möchte, es für uns aber nur halbherzig vorkommt. Wir denken, er müsste doch mehr machen können, warum tut er dieses oder jenes nicht? Und somit entstehen Streitigkeiten, die vollkommen unbegründet sind.
Aber was lernen wir denn jetzt aus dieser Zeichnung?
Die Lehre besteht vor allem im Perspektivenwechsel. Wir müssen aufhören, alles aus unserer Sichtweise zu betrachten und jemandem zu verurteilen, weil es aus unserer Sicht doch so viel einfacher, besser oder logischer ginge. Und sollten wir selbst durch den Perspektivenwechsel etwas nicht verstehen, hilft das magische Wundermittel, welches nur noch die Wenigsten beherrschen: Kommunikation. Sprecht euren Partner oder Mitmensch urteilsfrei auf das Ereignis an. Gebt ihm die Chance, seine Sichtweise darzustellen.